Weihnachten in Mexiko

Sabine Neumann Sabine Neumann
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Wir wünschen euch einen schönen vierten Advent und laden euch ein auf eine virtuelle Reise nach Mexiko. Im Rahmen unserer internationalen Weihnachtsreihe geht es heute also nach Mittelamerika und somit in einen völlig anderen Kulturkreis. Weihnachten in Mexiko verbindet wohlbekannte christliche Bräuche mit urmexikanischen Traditionen. Heraus kommt ein kunterbuntes Weihnachtsfest, das nicht so still und besinnlich gefeiert wird wie in Europa, sondern fröhlich, laut, farbenfroh und mit jeder Menge Musik, Tanz und einem Hauch geheimnisvoller Magie.

Der Tannenbaum

In Mexiko spielt der Christbaum eine ebenso große Rolle wie in jedem anderen Land, in dem Weihnachten gefeiert wird. Allerdings wird er nicht erst kurz vor Weihnachten oder gar erst an Heiligabend aufgestellt, sondern gerne schon am 1. Dezember. Den verschiedenen Regionen des Landes kommen dabei unterschiedliche Aufgaben zu: Während die Gegend um Amecameca südostlich von Mexiko-Stadt berühmt ist für ihre Tannenbaumplantagen, wird der mexikanische Weihnachtsschmuck traditionell in Chignahuapan hergestellt—und zwar in liebevoller Handarbeit.

Die Krippe

Auch die Krippenszene ist den Mexikanern in der Weihnachtszeit heilig. Ob in der Stadt, den Wohnungen, Vorgärten oder öffentlichen Plätzen—überall werden bereits früh im Dezember Krippen aufgestellt, die oft wahre Kunstwerke sind. Aber egal, ob groß oder klein, klassisch oder modern—eines haben sie alle gemeinsam: Die Krippe ist leer und bleibt es bis zur Nacht auf den 25. Dezember. Dann erst wird das Jesuskind hineingelegt und seine Ankunft auf der Erde gefeiert.

Die Posadas

Ein traditioneller Brauch der mexikanischen Vorweihnachtszeit sind die Posadas, die vom 16. Dezember an bis Heiligabend gefeiert werden. Bei diesen Feierlichkeiten wird die Suche von Maria und Josef nach einer Unterkunft nachgestellt und das verkleidete Paar zieht von Haus zu Haus. Nachdem sie zweimal abgewiesen wurden, werden die beiden und die anderen Gäste schließlich im dritten Haus hereingelassen und die Fiesta kann beginnen. Die Musik wird aufgedreht, es wird ausgelassen getanzt, es gibt reichlich Punsch und jede Menge Leckereien. Und am nächsten Tag wird die Posada dann von einer anderen Familie veranstaltet. Auf diese Weise stimmt man sich neun Tage lang mit Freunden und Bekannten auf das eigentliche Weihnachtsfest ein.

Die Piñatas

Für die Kinder ist der Höhepunkt einer jeden Posada das Zerschlagen der Piñata. Dabei handelt es sich um eine Pappfigur, die mit buntem Krepppapier umwickelt und mit Früchten, Nüssen und Süßigkeiten gefüllt aufgehängt wird. Ein Kind nach dem anderen darf dann mit verbundenen Augen und einem Stock versuchen, die Piñata zu treffen und zu zerschlagen. Zerbricht die Wundertüte schließlich, stürzen sich alle Kinder unter lautem Geschrei und Gelächter auf den begehrten Inhalt.

Das Weihnachtsessen

Zum großen Festmahl am späten Heiligabend trifft sich meist die gesamte Großfamilie. Als typisches Weihnachtsgericht erfreut sich der Truthahn auch in Mexiko einer immer größeren Beliebtheit, wobei viele Familien ihr eigenes traditionelles Festessen zubereiten. Besonders gerne werden Garnelen, Kabeljau, Maismehlsuppe, Apfelsalat, kleine Klöße und Gemüse serviert. Dazu gibt es Punsch und zum Nachtisch Weihnachtskrapfen. Nach Mitternacht ist es dann endlich so weit: Die Bescherung steht an. Allerdings nicht in allen Familien, denn in einigen Regionen Mexikos bringen—wie in Spanien—erst die Heiligen Drei Könige am 6. Januar die Geschenke.

Ein frohes neues Jahr!

An Silvester wird in Mexiko oft mit der Familie und einem üppigen und späten Abendessen ins neue Jahr hineingefeiert. Fleischliebhaber kommen jetzt voll auf ihre Kosten, denn es gibt alles, was das Herz begehrt—von mariniertem Schweinefleisch und deftigen Keulen über Spanferkel bis hin zu anderen Braten. Das Festessen wird begleitet von reichlich Getränken und jeder Menge Tequila. Zum Jahreswechsel gibt es in Mexiko zahlreiche unterschiedliche Bräuche und Traditionen, die für Glück, Erfolg und Gesundheit im neuen Jahr stehen. Ob man nun Schlag Mitternacht 12 Trauben isst wie in Spanien und Portugal, rote oder gelbe Unterwäsche für Glück in der Liebe beziehungsweise einen reichen Geldsegen trägt, eine goldene Kerze für Frieden und Harmonie anzündet, mit gepackten Koffern durch die Straßen läuft oder das Böse des alten Jahres mit einem Besen rauskehrt, bleibt jedem selbst überlassen.

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