homify 360°: Umbau und energetische Sanierung eines Hauses in Königseggwald

Elisabeth Liebing Elisabeth Liebing
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Das Architekturbüro architektur plan B plante und baute die energetische Sanierung eines bestehenden Hauses in Königseggwald, in Baden-Württemberg.  

Der klassische Bau aus den 1950er-Jahren bot die optimalen Voraussetzungen für einen Umbau mit gleichzeitig energetischer Sanierung. Seht selbst, was aus dem 148 Quadratmeter großen Haus geworden ist und wie es sich verändert hat. 

Ansicht Bestand von Norden

Hier sehen wir eine Aufnahme des Hauses vor der aufwendigen Modernisierung. Dieser Haustypus wurde in den 1950-er Jahren in Deutschland gerne gebaut und prägt viele Dörfer und Vororte. Das Design ist funktional, wenn auch nicht besonders ansehnlich. Eine Generalüberholung der Fassade war dringend notwendig, um den heutigen Ansprüchen genügen zu können. 

Nach der Sanierung

Das Gebäude wurde auf den Rohbau zurückgebaut. Das bedeutet, dass das Dach bis auf die noch tragfähigen Sparren abgedeckt wurde.

Alle Kältebrücken des Kellers wurden beseitigt. Das Untergeschoss wurde freigelegt, die Betonlichtschächte sind entfernt worden und die Außenhaut ist anschließend gedämmt worden. Zusätzliche dämmte man die Kellerdecke mit einer 14 Zentimeter dicken Schicht.

Prägnant ist die Verwandlung der Fassade. Das Ziegelmauerwerk mit einer Stärke von dreißig Zentimetern wurde mit einer zwanzig Zentimeter dicken Dämmschicht versehen. Im Anschluss wurde eine hinterlüftete Leisten-Deckelschalung angebracht, die mit sägerauer Douglasie verkleidet wurde. Douglasie gibt es inzwischen auch in großer Stückzahl in heimischen Beständen, sodass neben der nachhaltigen Produktion auch der moderate Preis überzeugt.

Ansicht Bestand von Süden

Die einstige Ansicht zum Garten zeigt sich charakterlos und trist. Nach dem Umbau sollten die Konturen des Hauses jedoch weiterhin sichtbar bleiben, sodass ein Teil der Vergangenheit noch immer ablesbar ist. 

Ansicht Süden

Die Öffnungen des Hauses blieben an gleicher Stelle. Sie wurden jedoch alle vergrößert, um eine extrovertiertere Erscheinung zu erhalten. Die Fassade des Hauses wirkt homogen wie eine Haut, die sich über den Baukörper legt.

Neben dem gestalterischen Aspekt, galt es ebenso die Heizkosten zu senken und ökologische Gesichtspunkte nicht außer Acht zu lassen. Um das zu beheizende Volumen so klein wie möglich zu halten und den Speicher als Wärmepuffer zu nutzen, wurde die Decke über dem Obergeschoss mit gedämmt. Die Sparren des Dachstuhls wurden ausgerichtet, Mittelpfetten eingezogen und anschließend mit einer Holzfaserplatte, als Unterdach, abgedeckt.

Ess-Wohnraum

Der Wohnbereich des Hauses zeigt sich hell und offen. Der Boden im Erdgeschoss zieht sich durch die gesamten Räume und besticht durch seine Färbung. Im Handumdrehen erzeugt der Boden urbanes Flair. Die Möblierung nimmt sich dezent zurück und lässt dem Raum Vortritt. Auf Wände wurde im Wohnbereich verzichtet, um einen fließenden Charakter hervorzurufen.

Küche

Direkt an den Wohnbereich grenzt die Küche, die sich in einer Nische anordnet. Die Fronten wurden alle in Weiß gehalten und nehmen sich aufgrund der Farbigkeit dezent zurück. Natürliches Licht erhellt den Raum durch die kleinen Fenster.

Weitere Anregungen zu Küchen findet ihr in dem Ideenbuch: Weiße Küche

Treppenhaus nach der Sanierung

Nach der Sanierung erstrahlt das Treppenhaus in frischen Farben: Die Brüstung blieb erhalten, der farbige Anstrich wird in der sonst so schlichten Umgebung zum absoluten Blickfang. Der Boden des Treppenhauses wurde mit Vollholz ausgelegt. Im ersten Geschoss wird der graue Fußbodenbelag des Erdgeschosses wieder aufgegriffen. In der ersten Etage des Hauses finden sich ein Badezimmer und drei private Räume. 

Wohnzimmer

Durch die großen Öffnungen zum Garten, profitiert nicht nur die Erscheinung der Außenfassade, sondern auch der Innenraum. Denn aufgrund der raumhohen Verglasungen strömt viel Licht in den Wohnraum. Die Holz-Aluminiumfenster wurden dreifach verglast und in die Fassade eingefasst. Diese wurden in die zwanzig Zentimeter dicke Dämmebene eingesetzt, um dadurch alle tragenden und massiven Bauelemente innerhalb der Dämmhülle zu haben und auf eine zentrale Lüftungsanlage verzichten zu können. Lediglich die Nassräume wurden mit dezentralen Lüftern mit Wärmerückgewinnung ausgestattet.

Technische Details: 

Für mollig warme Füße sorgt jetzt eine Fußbodenheizung, die von einem Holzvergaserkessel beheizt wird. Neben dem Kessel dienen Solarkollektoren mit einer Fläche von zwölf Quadratmetern zur Heizungsunterstützung und zur Warmwasseraufbereitung. Die entstehende Energie wird in einem 2000 Liter Hygiene-Pufferspeicher eingespeist. Der Pufferspeicher versorgt die Fußbodenheizung mit der niederen Vorlauftemperatur. Das warme Wasser wird mit Hilfe eines Brauchwasserwärmetauschers im oberen Teil des Puffers erzeugt.

Die Kosten für den Umbau beliefen sich auf etwa 210.000 Euro brutto.

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